Powered by RND
PodcastsEnsinoSlow German

Slow German

Annik Rubens
Slow German
Último episódio

Episódios Disponíveis

5 de 298
  • Die Firma SAP – SG 305
    Heute erzähle ich dir etwas über eine der bekanntesten Firmen in Deutschland – und sogar auf der ganzen Welt. Sie heißt SAP. Der Name SAP steht für Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung. Die Firma stellt Software her, vor allem für andere Unternehmen. Mit dieser Software können Firmen ihre Arbeit besser organisieren – zum Beispiel bei der Buchhaltung, in der Produktion oder beim Personal. Bei meinem Arbeitgeber gibt es auch ein SAP-Portal, da kann ich zum Beispiel eintragen, wann ich in diesem Jahr Urlaub nehmen möchte. Weil ich die Firma wichtig finde, habe ich sogar Aktien von ihr gekauft - seitdem gab es aber nur Verluste. Zum Glück mache ich keinen Finanz-Podcast… Gegründet wurde die Firma im Jahr 1972 in der Stadt Walldorf in Baden-Württemberg. Die Gründer waren fünf Männer, die vorher bei der Firma IBM gearbeitet hatten. Sie wollten ein neues System entwickeln, das alle wichtigen Bereiche wie Lohnabrechnung und Buchhaltung in einem Unternehmen verbindet. Damals war das eine neue Idee. Heute ist sie ganz normal. Heute arbeiten weltweit über 100.000 Menschen bei SAP, in mehr als 100 Ländern. Die Firma ist also sehr groß. In Deutschland allein sind es über 30.000 Mitarbeitende. Viele arbeiten in Walldorf, wo das Unternehmen noch immer seinen Hauptsitz hat. Dort gibt es moderne Bürogebäude, viel Glas, große Kantinen – und sogar eine eigene Bushaltestelle. Aber was genau macht SAP eigentlich? Ich habe versucht, das herauszufinden, und finde es sehr abstrakt. Die Firma entwickelt sogenannte ERP-Software. Das bedeutet: „Enterprise Resource Planning“. Mit dieser Software können Firmen viele Dinge gleichzeitig steuern – zum Beispiel Lager, Rechnungen, Bestellungen und Mitarbeiterdaten. Früher mussten Unternehmen dafür viele verschiedene Computerprogramme benutzen. Mit SAP geht alles in einem System. Große Firmen wie BMW, Lufthansa oder Coca-Cola nutzen SAP-Dienste, aber auch viele kleine und mittlere Unternehmen. Früher haben Kunden die Software gekauft und auf ihren eigenen Computern installiert. Heute läuft vieles über das Internet – du weißt sicher, dass man das Cloud nennt - auch im Deutschen. SAP bietet jetzt also viele Dienste in der Cloud an, damit Firmen flexibler arbeiten können.  Auch künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit spielen eine immer größere Rolle. Das fällt mir momentan eigentlich in jedem Bereich auf. Die KI wird häufig als Werkzeug benutzt, um Abläufe in Firmen zu beschleunigen. Oder auch um weniger Personal zu brauchen. Denn es gibt in Deutschland einen Fachkräftemangel. Aber das ist ein anderes Thema.  SAP ist jedenfalls ein wichtiger Arbeitgeber in Deutschland. Viele junge Menschen machen dort eine Ausbildung oder ein duales Studium. Das heißt: Sie studieren an einer Hochschule und arbeiten gleichzeitig bei SAP.  Auch sozial engagiert sich das Unternehmen stark. Ein besonderes Projekt war zum Beispiel „SAP One Billion Lives“. Ziel war es, mit digitalen Lösungen das Leben von einer Milliarde Menschen zu verbessern – zum Beispiel durch Apps für Gesundheit, Bildung oder Umweltschutz. Ich kann nicht einschätzen, ob das wirklich alles so gut ist oder ob es Greenwashing ist. Lassen wir es einfach so stehen. Die Aktien der Firma werden jedenfalls an der Börse gehandelt und es ist sogar das wertvollste Unternehmen im DAX, also im deutschen Aktien-Index. Im Jahr 2025 gehörte es sogar zu den 30 wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt. Wenn es der Firma gut geht, freuen sich die Aktionäre. Immerhin sind 83 Prozent der Aktien in sogenanntem Streubesitz. Das bedeutet, dass normale Menschen wie du und ich sie besitzen. Ich hoffe die anderen sind damit erfolgreicher als ich… Klingt alles positiv? Schon. Aber es gab auch Kritik an der Firma. Es gab zum Beispiel einen Rechtsstreit mit der Firma Oracle. Journalisten fanden heraus, dass SAP geistiges Eigentum gestohlen haben soll. Außerdem hätten Mitarbeiter eine Forschungsgruppe ausspioniert.
    --------  
    8:05
  • Das Ehrenamt und der Freiwilligendienst – SG 304
    Ich habe letztens bei Instagram einen interessanten Dienst entdeckt: Da kann ich mich melden, wenn ich ehrenamtlich arbeiten möchte. Und dann hilft mir der Dienst, eine passende Aufgabe zu finden. Ich habe mir überlegt, was ich machen möchte. Am Liebsten möchte ich Kindern dabei helfen, die deutsche Sprache zu lernen. Also werde ich das ab September tun. Das hat mich dazu gebracht, mehr über das Ehrenamt herauszufinden. Und das ist heute das Thema.  In Deutschland engagieren sich viele Menschen freiwillig. Sie helfen, ohne dafür Geld zu bekommen. Das nennt man Ehrenamt oder Freiwilligendienst. Es gibt viele verschiedene Arten, wie man sich engagieren kann – in der Nachbarschaft, in Vereinen, bei Hilfsorganisationen oder im sozialen Bereich. Dieses Engagement ist sehr wichtig für die Gesellschaft. Ohne Ehrenamt würde vieles nicht funktionieren.  Vor fast zehn Jahren habe ich schon eine Episode zu diesem Thema gemacht, aber heute wird es etwas ausführlicher. Denn das Thema ist wichtig und ich hoffe, dass sich viele von Euch auch ehrenamtlich engagieren. Das geht aber natürlich nur, wenn man dafür Zeit hat. Ich verstehe, dass das nicht in jeder Lebensphase möglich ist.  In Deutschland leisten laut Statistik mehr als 28 Millionen Menschen freiwillige Arbeit. Die Gründe sind unterschiedlich. Manche wollen einfach etwas Gutes tun. Andere möchten Menschen kennenlernen. Ich möchte in erster Linie anderen Menschen helfen und etwas sinnvolles machen. Und ich möchte mich auch selber dadurch gut fühlen, das gebe ich gerne zu.  Schon im Mittelalter gab es Menschen, die Kranken geholfen haben oder Essen verteilt haben. Später entstanden dann Vereine – zum Beispiel Sportvereine oder Freiwillige Feuerwehren. Zu Vereinen gibt es auch eine Episode Slow German, denn es gibt wenige Dinge die so Deutsch sind wie Vereine. Vereine leben vom Engagement der Mitglieder. Auch heute noch ist die Freiwillige Feuerwehr in vielen kleinen Städten und Dörfern sehr wichtig. Dort gibt es keine Berufsfeuerwehr. Wenn es brennt, kommen die Nachbarn – freiwillig. Was mich auf die Idee bringt, dass das auch ein gutes Thema wäre für Slow German. Es gibt so viel zu tun! Ein bekanntes Beispiel für freiwilliges Engagement ist das Technische Hilfswerk, kurz THW. Dort helfen Ehrenamtliche bei Katastrophen – zum Beispiel bei Überschwemmungen oder nach Stürmen. Das THW ist in ganz Deutschland aktiv und auch im Ausland. Die Ausbildung dort ist professionell. Viele Menschen machen das neben ihrem Beruf. Sogar Jugendliche helfen beim THW mit, für sie gibt es extra Kurse, in denen sie viele nützliche Dinge lernen, zum Beispiel wie man Erste Hilfe leistet. Mein Sohn hat das eine Zeit lang gemacht. Er musste dann am Samstag sehr früh aufstehen und hat beim THW zum Beispiel gelernt, wie man bestimmte Knoten knüpft. Sehr viele Menschen helfen auch bei den sogenannten „Tafeln“. Das sind Organisationen, die Lebensmittel retten. Supermärkte geben den Tafeln Lebensmittel, die noch gut, aber nicht mehr verkäuflich sind. Freiwillige sortieren die Ware und geben sie an Menschen mit wenig Geld weiter. In Deutschland gibt es über 900 Tafeln, und sie helfen regelmäßig über zwei Millionen Menschen. Ohne Ehrenamtliche wäre das nicht möglich. Oft wird allerdings kritisiert, dass die Ehrenamtlichen hier eine Aufgabe übernehmen, die eigentlich der Staat ausfüllen sollte. Ein etwas anderer Bereich ist das Freiwillige Soziale Jahr, kurz FSJ. Junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren können ein Jahr lang in sozialen Einrichtungen arbeiten – zum Beispiel in einem Krankenhaus, im Kindergarten oder im Altenheim. Sie bekommen dafür ein kleines Taschengeld, aber keine richtige Bezahlung. Das FSJ ist für viele eine gute Möglichkeit, sich nach der Schule zu orientieren. Man kann dabei Berufe kennenlernen, Menschen helfen und wichtige Erfahrungen sammeln. Es gibt auch das FÖJ – das Freiwillige Ökologische Jahr, bei dem man zum Beispiel in einem Nationalpark arbeitet oder beim Umweltsc...
    --------  
    10:47
  • Wohnen in Deutschland – SG 303
    In Deutschland ist das Thema Wohnen sehr wichtig. Es ist auch ein großes Gesprächsthema im Alltag. Viele Menschen sprechen darüber, wie viel Miete sie zahlen oder wie schwer es ist, eine Wohnung zu finden. Besonders in großen Städten wie Berlin, München oder Hamburg ist es schwierig. Die Mieten sind dort in den letzten Jahren sehr stark gestiegen. Man spricht von einer Immobilienkrise oder auch von Wohnungsnot. Das bedeutet: Es gibt zu wenige Wohnungen, aber sehr viele Menschen, die eine suchen. In Deutschland wohnen die Menschen auf ganz unterschiedliche Weise. Manche leben alleine, andere in einer Familie. Viele junge Leute wohnen in einer WG, also in einer Wohngemeinschaft. Das heißt, sie teilen sich eine Wohnung mit anderen. Jede Person hat ein eigenes Zimmer, aber Küche und Bad werden gemeinsam benutzt. Das ist oft günstiger als eine eigene Wohnung, besonders für Studierende. WG-Leben kann aber auch anstrengend sein – zum Beispiel, wenn jemand nie den Müll rausbringt oder laut Musik hört. Wer mehr Geld hat, mietet eine eigene Wohnung oder kauft sogar ein Haus. Ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung ist für viele Deutsche ein Traum. Man sagt: „Einmal im Leben ein eigenes Haus.“ Aber dieser Traum wird für viele Menschen immer schwieriger. Die Preise für Häuser und Wohnungen sind sehr hoch. Auch ein Kredit von der Bank ist nicht mehr so leicht zu bekommen wie früher. Deshalb wohnen viele Menschen zur Miete. Deutschland ist ein Land, in dem viele Menschen Mieter sind. In anderen Ländern, zum Beispiel in Spanien oder Italien, ist es normaler, dass man eine eigene Wohnung besitzt. Pro Person stehen uns hier im Land knapp 55 Quadratmeter zur Verfügung. Wenn man eine Wohnung mietet, muss man einen Mietvertrag unterschreiben. In diesem Vertrag steht alles, was wichtig ist: die Höhe der Miete, die Nebenkosten, die Kündigungsfrist. Es steht auch drin, ob Haustiere erlaubt sind oder ob man die Wände streichen muss, wenn man auszieht. Die meisten Mietverträge in Deutschland sind unbefristet, das heißt: Man kann so lange bleiben, wie man will – solange man die Miete zahlt und sich an die Regeln hält. In fast jedem Mietshaus gibt es auch eine Hausordnung. Das ist eine Liste mit Regeln. Zum Beispiel steht da, wann man ruhig sein muss – in der Regel zwischen 22 Uhr und 7 Uhr morgens. Das nennt man „Nachtruhe“. Auch das Putzen des Treppenhauses kann in der Hausordnung stehen. In manchen Häusern muss jede Partei einmal pro Woche das Treppenhaus putzen. Das sorgt manchmal für Streit. Wer hat geputzt, wer nicht? Manche Mieter hängen sogar Listen auf, damit jeder sieht, wer dran ist. Die Wohnung selbst ist für viele Menschen ein wichtiger Ort. Die Einrichtung zeigt, wie jemand lebt und was ihm oder ihr gefällt. In Deutschland mögen viele Leute Möbel von IKEA. Es gibt sogar ein Wort dafür: „IKEA-Wohnung“. Das bedeutet, dass alles gleich aussieht, weil viele die gleichen Möbel haben. Andere bevorzugen „Vintage“-Möbel vom Flohmarkt oder sehr modernes Design. Pflanzen, Kerzen und kleine Teppiche gehören fast immer dazu. Auch das Sofa ist wichtig – dort verbringt man viel Zeit. Ein interessanter Fakt: In Deutschland ist es normal, dass eine Mietwohnung leer ist, wenn man sie bekommt. Oft gibt es nicht einmal eine Küche! Das ist für viele Menschen aus anderen Ländern sehr überraschend. Wer in eine Wohnung einzieht, muss manchmal Herd, Spüle und Kühlschrank selbst mitbringen. Manche Menschen verkaufen ihre Küche an den nächsten Mieter, wenn sie ausziehen. Das Statistische Bundesamt hat festgestellt, dass die Menschen in Deutschland im Durchschnitt ein Drittel ihres Einkommens für die Miete ausgeben. In manchen Städten ist es noch viel mehr. Die teuerste Stadt in Deutschland ist leider die Stadt in der ich lebe, München. Hier zahlt man im Schnitt 22 Euro pro Quadratmeter. Dann kommen in der Liste Frankfurt am Main und Berlin, Hamburg und Stuttgart. Damit die Mieten nicht immer weiter steigen,
    --------  
    9:15
  • Das Tierheim in Deutschland – SG 302
    In Deutschland gibt es viele Tierheime. Ein Tierheim ist ein Ort, an dem Tiere leben, die kein Zuhause mehr haben. Diese Tiere werden dort versorgt, bekommen Futter, medizinische Hilfe und Zuwendung. Die meisten Tierheime kümmern sich um Hunde und Katzen. Aber auch Kaninchen, Meerschweinchen, Vögel, Schildkröten oder sogar Schlangen finden dort ein neues Zuhause – zumindest vorübergehend. Die Idee von Tierheimen ist nicht neu. Schon im 19. Jahrhundert gab es in Deutschland Menschen, die sich für Tiere eingesetzt haben. Der Tierschutzverein München wurde zum Beispiel im Jahr 1842 gegründet. Es war einer der ersten Vereine dieser Art in Europa. Damals lebten viele Tiere auf der Straße oder wurden schlecht behandelt. Die Menschen begannen, sich zu fragen: Wer hilft eigentlich diesen Tieren? Heute gibt es in Deutschland über 500 Tierheime. Die meisten gehören zum Deutschen Tierschutzbund, einem großen Dachverband. Dieser Verband unterstützt die Tierheime mit Wissen, Beratung und manchmal auch mit Geld. Die Tierheime selbst bekommen aber meistens keine regelmäßige Hilfe vom Staat. Sie leben von Spenden, Mitgliedsbeiträgen und von kleinen Gebühren, die Menschen zahlen, wenn sie ein Tier adoptieren. Viele Tiere kommen ins Tierheim, weil ihre Besitzer sie nicht mehr halten können oder wollen. Manchmal liegt es daran, dass jemand umzieht und das Tier nicht mitnehmen kann. Oder eine Person wird krank oder stirbt, und es gibt niemanden, der sich um das Tier kümmert. Auch Tiere aus schlechter Haltung oder von der Straße werden oft im Tierheim aufgenommen. Besonders nach Weihnachten haben viele Heime viel zu tun – weil Menschen Tiere verschenken und später merken, dass das keine gute Idee war. Alle Tiere, die keinen Besitzer haben, landen im Tierheim. Streunende Hunde gibt es in Deutschland nicht. In einem Tierheim arbeiten oft Tierpflegerinnen und Tierpfleger. Sie kümmern sich um die Tiere, reinigen die Käfige und Gehege, geben Futter und gehen mit den Hunden Gassi. Auch Tierärzte kommen regelmäßig, um kranke Tiere zu behandeln oder sie zu impfen. Viele Tierheime bekommen Hilfe von Ehrenamtlichen. Das sind Menschen, die freiwillig helfen – zum Beispiel beim Spazierengehen mit Hunden oder beim Spielen mit Katzen. Im Münchner Tierheim können auch Kinder helfen, indem sie den Katzen vorlesen. Das hilft beiden: die Kinder bekommen Selbstbewusstsein durch ihr lautes Lesen und die Katzen sind nicht allein. Ein großes Problem für viele Tierheime ist das Geld. Die Pflege von Tieren kostet viel. Futter, Impfungen, Operationen, Strom, Wasser – all das muss bezahlt werden. Deshalb machen viele Heime Aktionen, um Spenden zu sammeln. Manche veranstalten Flohmärkte oder einen „Tag der offenen Tür“, bei denen Besucher das Heim anschauen können. Andere posten süße Tierfotos im Internet, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Manchmal wird ein Tier so berühmt, dass es besonders schnell ein neues Zuhause findet. Im Tierheim München spenden Freiwillige Kuchen, die dann vor Ort verkauft werden. So bekommt das Tierheim ein wenig Geld.  In den letzten Jahren hat sich einiges verändert. Immer mehr Menschen denken über Tierschutz nach. Viele adoptieren lieber ein Tier aus dem Heim, statt eines vom Züchter oder aus dem Ausland zu kaufen. Das ist gut für die Tierheime. Aber es gibt auch neue Probleme: Während der Corona-Pandemie wollten viele Menschen plötzlich ein Haustier. Sie waren viel zu Hause und dachten, es wäre schön, einen Hund oder eine Katze zu haben. Doch nach der Pandemie gaben viele ihre Tiere wieder ab – weil sie keine Zeit mehr hatten oder die Tiere doch zu anstrengend waren. Die Folge: Viele Tierheime sind heute überfüllt. Einige Tiere bleiben sehr lange im Tierheim. Besonders ältere Tiere oder solche mit gesundheitlichen Problemen haben es schwer, ein neues Zuhause zu finden. Auch Tiere mit schlechtem Verhalten – etwa Hunde, die Angst haben oder aggressiv sind – warten oft viele Monate oder sogar Jahre.
    --------  
    9:09
  • Das Dirndl und die Tracht – SG 301
    Das Dirndl ist ein traditionelles Kleid für Frauen aus dem Süden von Deutschland, besonders aus Bayern. Aber es ist auch in Österreich zu finden. Es besteht aus einem Kleid, einer Schürze und einer Bluse. Die Farben und Muster sind oft sehr bunt und schön. Das Dirndl ist heute ein Symbol für die bayerische Kultur. Viele Menschen tragen es zum Beispiel auf dem Oktoberfest. Aber das war nicht immer so. Früher war das Dirndl ein Arbeitskleid. Im 19. Jahrhundert trugen es Dienstmädchen und Bäuerinnen auf dem Land. Der Name „Dirndl“ kommt vom bayerischen Wort für Mädchen. Eigentlich hieß das Kleid „Dirndlgewand“, also das Gewand oder Kleid der Dirn, also des Mädchens. Später sagte man nur noch „Dirndl“. Das Dirndl war praktisch. Die Frauen konnten darin gut arbeiten. Es war einfach zu nähen, und man konnte es waschen. Die Schürze schützte das Kleid vor Schmutz. Je nach Region und Arbeit sahen die Kleider unterschiedlich aus. In den Bergen waren sie oft aus Wolle. Im Flachland eher aus Baumwolle oder Leinen. Im Laufe der Zeit wurde das Dirndl nicht nur für die Arbeit genutzt. Reiche Menschen aus der Stadt entdeckten es für sich. Um 1900 fuhren sie in den Urlaub in die Alpen. Dort wollten sie auch so aussehen wie die Leute auf dem Land. Aber natürlich trugen sie feinere Stoffe und schöne Stickereien. Das einstige Arbeitskleid wurde plötzlich modisch. Und das ist kein Wunder, denn es betont die Figur der Frau. Das Dekolleté wird durch die Bluse und das geschnürte Mieder schön präsentiert. Die Taille durch die Schürze. Und die Beine sind unter dem weiten Rock versteckt. In der Zeit des Nationalsozialismus bekam die Tracht, also die traditionelle Kleidung, eine neue Bedeutung. Die Nazis förderten die Trachtenkultur. Sie wollten damit die „deutsche Volkskultur“ zeigen. Das Dirndl wurde zu einem Symbol für die „deutsche Frau“. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es deshalb eine Zeit lang nicht sehr beliebt. Erst später kam es zurück – als Zeichen der regionalen Identität. Besonders in Bayern ist das Trachtenkleid heute wieder sehr beliebt. Auf dem Oktoberfest in München tragen es viele Frauen. Es gibt dort sogar Wettbewerbe, bei denen das schönste Kleid gewählt wird. Auch Männer tragen auf dem Oktoberfest traditionelle Kleidung – die Lederhose. Lustig ist, dass manche dieser Menschen, die wie absolute Einheimische aussehen, zum Beispiel japanische oder australische Touristen sind, die sich für diesen Oktoberfestbesuch neu eingekleidet haben. Es wird in München viel darüber diskutiert, ob das gut ist oder nicht. Sollen nur Menschen eine Tracht tragen, die auch aus der Region stammen oder dort leben? Übrigens verbirgt sich hinter dem Dirndl auch eine eigene Sprache. Die Position der Schleife auf der Schürze zeigt, ob eine Frau Single ist oder nicht. Wenn die Schleife rechts gebunden ist, heißt das: vergeben oder verheiratet. Links bedeutet: Single. In der Mitte kann heißen: Jungfrau oder unentschlossen. Und hinten? Früher trugen Witwen oder Kellnerinnen die Schleife hinten. Manche Dirndl kosten übrigens über 1.000 Euro. Sie sind handgenäht und aus hochwertigen Stoffen. Es gibt aber auch günstigere Varianten für unter 100 Euro. Rund um das Oktoberfest gibt es viele Pop-Up-Läden, die extra günstige Tracht an Touristen verkaufen. Auch die Haare und der Schmuck gehören zum Trachten-Look. Viele Frauen flechten ihre Haare oder tragen einen Blumenkranz. Beliebt sind auch sogenannte „Charivaris“ – das sind silberne Ketten mit Anhängern, die oft aus Tierzähnen oder kleinen Münzen bestehen. Früher war das ein Schmuck für Männer, heute tragen ihn auch Frauen. Und der Stil? Manche Kleider sind sehr traditionell. Sie folgen den alten Mustern und Regeln einer bestimmten Region. Diese nennt man dann „Trachtendirndl“. Andere sind modern und kurz, in grellen Farben oder sogar mit Glitzer. Es gibt sogar Dirndl mit Leopardenmuster. Und wie ist es hier in München? Die meisten meiner Freundinnen haben mindestens ein Dirndl im Sc...
    --------  
    7:27

Mais podcasts de Ensino

Sobre Slow German

In this podcast, German podcaster Annik Rubens talks slowly about topics of everyday German life, from beergardens to recycling. More information and Premium Podcast with learning materials on Slow German at www.slowgerman.com. You can read the complete transcript of each episode on this internet-site or in the ID3-Tags.
Site de podcast

Ouça Slow German, Inglês Todos os Dias e muitos outros podcasts de todo o mundo com o aplicativo o radio.net

Obtenha o aplicativo gratuito radio.net

  • Guardar rádios e podcasts favoritos
  • Transmissão via Wi-Fi ou Bluetooth
  • Carplay & Android Audo compatìvel
  • E ainda mais funções

Slow German: Podcast do grupo

Aplicações
Social
v7.23.7 | © 2007-2025 radio.de GmbH
Generated: 9/6/2025 - 5:20:00 PM